Zur Inszenierung von Regisseur Simon Rösch

Wo ist eigentlich Hercule Poirot?

Von vielen gelesen und von noch mehr gesehen: Der Roman und die beiden Verfilmungen des Krimiklassikers „Tod auf dem Nil“. In beiden Versionen steht die Figur des belgischen Detektivs Hercule Poirot im Mittelpunkt des Geschehens. Doch in der Theaterfassung fehlt diese. Eine Vernachlässigung ohnegleichen, gar eine Verstümmelung? Nein, Agatha Christie fand, dass die Figur nicht bühnentauglich sei, weil sie zu sehr die Aufmerksamkeit auf sich ziehe und ließ den Fall von der neu erschaffenen Figur Pater Pennefather lösen. Was aber gleichgeblieben ist, ist der raffinierte Mordplan und sind die vielschichtigen Charaktere, die nur auf den ersten Blick klischeehaft wirken. Die Herausforderung der Schauspieler und der Regie bestand darin, die tiefgründige und von Agatha Christie oft satirisch angelegte Ebene herauszuschälen und somit dem Publikum einen ebenso spannenden wie humorvollen Theaterabend zu bereiten. Ich bin der Meinung, dass dies allen Akteuren hervorragend gelungen ist! Viel Vergnügen!

Simon Rösch, Regisseur